Saarbrücken. Durch die Wirtschaftskrise stehen auch viele saarländische Kommunen vor dem Problem wieder steigender Verschuldung und zugleich wegbrechender Einnahmen. Die Zinsbelastung aus Krediten stellt regelmäßig einen großen Ausgabeposten im kommunalen Haushalt dar, der durch die verminderten Einnahmen nochmals schwerer wiegt. Um die Belastung bei steigenden Zinsen nicht weiter ansteigen zu lassen und sie zudem bei gleichbleibenden Zinsen zu reduzieren, ist das Betreiben einer professionellen Zinssteuerung für viele saarländische Kommunen unerlässlich.
Am 17. Oktober 2023 trafen sich in Saarbrücken Bürgermeister und Finanzverantwortliche von 15 saarländischen Städten und Gemeinden, die sich in dieser komplexen Zinsthematik von einer finanzmathematisch tiefgehenden Beratungsdienstleistung begleiten lassen, zum Erfahrungsaustausch. Auch eine Landesgesellschaft, die von der MAGRAL AG beraten wird, war auf der Veranstaltung vertreten. Zugegen waren auch Finanzverantwortliche von weiteren saarländischen Kommunen, die sich ernsthaft mit den eigenen Zinsänderungsrisiken beschäftigen, insgesamt nahmen über 50 Verantwortliche von Städten und Gemeinden teil.
Der fachliche Bogen der Veranstaltung war weit gespannt: Von den Anfängen der Zinssteuerung über die rechtlichen Grundlagen und Voraussetzungen für Kommunen bis hin zur konkreten Umsetzung mit geeigneten Zinssicherungsinstrumenten. Deutlich wurde gemacht, dass eine qualifizierte, konservative Zinssteuerung niemals mit kommunalen Vorschriften kollidiert und die Risiken aus den Grundgeschäften zusammen mit den Sicherungsinstrumenten stets geringer sind, als die Risiken aus den Grundgeschäften selbst. Mit professioneller Zinssteuerung werden, bei Einhaltung des Konnexitätsprinzips, weder Handelsgeschäfte noch Spekulation betrieben, sondern die Kreditportfolios der öffentlichen Hand effizient gegen die beiden Arten von Zinsänderungsrisiken (Zahlungsstromänderungs- und Wertänderungsrisiko) gesichert und Opportunitätskosten aus bestehenden Darlehensverbindlichkeiten reduziert.
Die Fachvorträge der Veranstaltungen hielten eine Wirtschaftsmathematikerin, ein Betriebswirt und ein auf Kommunalrecht spezialisierter Jurist. Ein weiterer Vortrag der Veranstaltung beschäftigte sich intensiv mit den Ursachen und Auswirkungen der aktuell noch sehr hohen Inflation, Referent hierzu war Dr. Ingo Sauer von der Goethe-Universität, Frankfurt.
Aufgabe der sogenannten Zinssteuerung ist es, durch den Einsatz von ausschließlich bewährten, einfach nachvollziehbaren Finanzinstrumenten die Zinsänderungsrisiken aktiv bei steigenden Zinsen zu begrenzen und den Zinsaufwand nachhaltig, auch bei gleichbleibenden Zinsen, zu senken.
Bei der Zinssteuerung kommen nur konservative, bewährte und einfach nachvollziehbare Zinstauschverträge zum Einsatz. Kommunalrechtlich werden keine Spekulationsgeschäfte betrieben, die hoheitliche Entscheidung über den Einsatz der Instrumente verbleibt bei den Kommunen.
Die Dienstleistung durch die MAGRAL AG zahlt sich in barer Münze für die beratenen Kreditportfolios bei einem Kreditvolumen von knapp einer Milliarde Euro im Saarland aus. Durch den Einsatz von Zinstauschverträgen konnten seit 2007 (Beratungsbeginn bei der ersten Kommune) bereits rund 50 Millionen Euro generiert werden, ein Ergebnis, mit dem die Bürgermeister und Finanzverantwortlichen hochzufrieden sind.