Landkreis setzt auf Derivate – aber anders als in Landsberg
Auf der Suche nach Kommunen, die mit sogenannten Derivaten handeln, muss man nicht bis nach Landsberg gehen: Auch der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist in diesem Bereich aktiv.
Zum Hintergrund: 2005 beschloss der Kreistag, einen externen Dienstleister, die MAGRAL AG, mit einer gezielten Zinssteuerung zu beauftragen. Diese Experten sollen den Landkreis gegen das Risiko steigender oder sinkender Zinsen absichern. Bedenkt man, dass Bad Tölz-Wolfratshausen derzeit rund 60 Millionen Euro Schulden hat, lohnt sich die Mühe. Überhaupt nichts zu machen und das Zinsrisiko dem Spiel der Märkte zu überlassen, wäre das Teuerste, sagte Niedermaier.
Zur Absicherung der Darlehen arbeitet MAGRAL unter anderem mit Zinstauschverträgen, in der Fachsprache Swaps genannt. Sie bewirken, dass in bestimmten Fällen variable Zinsbindungen in feste getauscht werden. Dank der Zinssteuerung habe der Landkreis im Lauf der Jahre 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet, berichtete Kreiskämmerer Ralf Zimmermann. Bei den eingesetzten Finanzinstrumenten handele es sich in keiner Weise um Wetten auf Zinsentwicklungen, stellte Niedermaier klar. Alles entspricht dem bayerischen Derivate-Erlass, der sehr genau festlegt, was für Kommunen erlaubt ist und was nicht.
Tölzer Kurier
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