Erfolgreiche Zinssteuerung im Landkreis Ebersberg, Landrat mit den Ergebnissen sehr zufrieden

Jede Privatperson, die beispielsweise Baudarlehen abgeschlossen hat, kennt das: Wurde eine längere Zinsfestschreibung eingegangen, sinken möglicherweise nach Kreditabschluss die Marktzinsen, man bezahlt dann entsprechend zu viel. Wurde aber eine Zinsbindung mit kurzer Laufzeit gewählt, sind zum Zeitpunkt der Kreditverlängerung die Marktzinsen vielleicht gestiegen. Das sich hieraus ergebende Zinsänderungsrisiko muss entsprechend teuer bezahlt werden. Die gleiche Problematik trifft auch institutionelle Schuldner mit höheren Kreditverbindlichkeiten, wie zum Beispiel Kommunen. Diese können aber so genannte Zinstauschverträge zum Einsatz bringen, um sehr flexibel Zinsbindungsfristen zu verkürzen oder zu verlängern und sich so gegen die aufgezeigten Zinsänderungsrisiken abzusichern. 

Seit Mai 2007 lässt sich der Landkreis Ebersberg auf Grund eines Beschlusses des Kreisausschusses vom Münchner Finanzdienstleistungsinstitut MAGRAL AG im Bereich Zinssteuerung und Zinssicherung beraten. Ziel des Beratungsvertrages ist es, das kommunale Kreditportfolio des Landkreises professionell gegen Zinsänderungsrisiken abzusichern, um Kosten aus bestehenden Darlehensverbindlichkeiten zu reduzieren. Dieser Beratungsvertrag zahlt sich für den Landkreis in barer Münze aus. „Durch den Einsatz von Zinstauschverträgen konnten seit 2007 nachweislich über zwei Millionen Euro auf der Haben-Seite verbucht werden„, berichtet Finanzmanagerin Brigitte Keller. Landrat Robert Niedergesäß zeigte sich erfreut ob dieser Ergebnisse. „Die hoheitliche Entscheidung über den Einsatz der Instrumente verbleibt beim Landkreis und die aus der Beratung erzielten Ergebnisse können sich sehen lassen“, lobt der Landrat. Mit Ausnahme eines weiteren Bayerischen Landkreises haben andere Landkreise die Chance der professionellen Zinssteuerung noch nicht genutzt, während das Thema Zinssicherung in den Bayerischen Städten längst Einzug gehalten hat, wie Beispiele aus Bad Wörishofen, Burglengenfeld, Kronach oder Bad Kissingen zeigen. „Der Landkreis Ebersberg versucht aktiv sich vor Zinsrisiken zu schützen“, so Niedergesäß. „In Ergänzung zu den Kommunalkreditverträgen kommen bei der Zinssteuerung nur konservative, bewährte und einfach nachvollziehbare Zinstauschverträge zum Einsatz, auch kommunalrechtlich werden keine Spekulationsgeschäfte betrieben. Für das Haushaltsjahr 2014 ergeben sich aus der Analyse des Kreditportfolios mittels Zinsszenarien erneut positive Zinszahlungen aus der Zinssteuerung an den Landkreis: Ein positives Ergebnis in Höhe von 40.000 Euro steht bereits heute fest und weitere 60.000 Euro sind eingeplant“, erklärte Martin Gresser, Vorstand der MAGRAL AG, anlässlich der jüngsten Strategiesitzung im Landratsamt. 

Quelle: Aktuelles Landskreis Ebersberg vom März 2014