Bad Dürrheim – Fast 20 Millionen Euro an Darlehen hat die Stadt Bad Dürrheim derzeit aufgenommen. Um die Zinsbelastung so niedrig wie möglich zu halten, werden die Schulden durch ein sogenanntes „Zinsmanagement“ der MAGRAL AG verwaltet.
Durch die Optimierung der Zinssätze erhofft sich die Verwaltung für das Jahr 2010 einen positiven Zahlungsfluss von 84 600 Euro. Im Herbst sollen die Stadträte entscheiden, ob diese Mehreinnahmen im zweiten Nachtragshaushalt für die teilweise Tilgung der Sonderfinanzierung Stocken verwendet werden. Das wurde jetzt im Gemeinderat beschlossen.
„Es war eine gute Entscheidung, dass wir ins Zinsmanagement eingestiegen sind“, sagt Kämmerer Jörg Dieterle. Die MAGRAL AG beobachtet ständig die Entwicklungen am Geldmarkt und entscheidet dann, welcher Teil der Dürrheimer Darlehen in Zinsverträge mit festem Zinssatz und welcher Teil in Verträge mit variablem Zinssatz eingestellt werden. Die variablen Zinsen orientieren sich am„Euribor“. Euribor bezeichnet die durchschnittlichen Zinssätze, zu denen 57 europäische Banken einander Anleihen in Euro gewähren. Ziel der Zinssteuerung ist die Absicherung vor Zinsänderungsrisiken. Zudem soll die Zinslast bestehender Darlehen und Kredite optimiert werden.
Obwohl die Stadträte an den unerwarteten Mehreinnahmen natürlich nichts auszusetzen haben, will die Verwaltung bei der nächsten Vorstellung des aktuellen Stands des Zinsmanagements dieses Instrument des Finanzmarkts ausführlicher und allgemein verständlich erklären. „Wir haben in der Fraktion darüber gesprochen – und festgestellt, dass niemand von uns die Zinssteuerung vollständig verstanden hat“, sagte zum Beispiel FDP-Stadtrat Hans Buddeberg. Selbst Kämmerer Dieterle ging es anfangs nicht anders. „Ich habe erst durch intensivere Beschäftigung mit der Thematik gänzlich verstanden, was da genau abläuft“, gab er mit einem Schmunzeln zu. Beim nächsten Zwischenbericht im Herbst wird das Prinzip daher ausführlich im Gemeinderat erklärt.
Südkurier